Nun aber zu ein paar, schon fast alltäglichen Dingen in Peru. Nachdem ich die ersten Tage immer mit sicheren Taxis gefahren bin und dabei einiges an Geld gelassen habe, wollte ich mich mit dem Umzug in mein neues Heim, auch "peruanisch" fortbewegen. Da andere Taxis, sowie Sammeltaxis für mich nicht in Frage kommen, versuchte ich mich mit dem Bus anzufreunden. Ihr werdet jetzt vielleicht lachen, schließlich ist das in Deutschland die normalste, alltägliche Handlung. In Lima jedoch, weht, was das öffentliche Verkehrsnetz angeht, noch ein anderer Wind. Es gibt wenige Bushaltestellen, die sind sowieso unbrauchbar- die Busse halten einfach überall, hebst du die Hand, hält der Bus und dabei ist es unwichtig, ob die Autos sich dahinter, vor Wut hupend, stauen. Ebenso verhält es sich mit dem Aussteigen- willst du aus dem Bus, sagst du baja! und steigst aus, manchmal mitten auf der Straße zwischen all den anderen Autos. Es ist sehr ungewöhnlich und mein erstes Erlebnis war wie folgt: Auf Arbeit wurde ich als mutig bezeichnet und mit großen Augen angesehen, schließlich bin ich neu in Lima, und zudem noch blond. Nichtsdestotrotz machte ich mich mit einem relativ guten Gefühl auf zur Republica Panama, wo ich einen der gefühlt hundert Busse erwischen wollte. Ich las also wie wild, die an der Seite der Busse stehenden Straßennamen. Dies führte ich gute 10 Minuten durch. Ich wusste einfach nicht welchen Bus ich nehmen sollte, denn keiner trug meine sorgfältig aufgeschriebenen Straßennamen. Irgendwann kam dann ein anderer Praktikant aus meiner Abteilung und half mir. Wie froh ich war, als er um die Ecke kam, er konnte sich ein spöttisches Lachen natürlich nur schwer verkneifen- dies konnte ich ihm jedoch keineswegs übel nehmen.
Die erste Busfahrt war warm, stickig, laut und ruckelig. Nicht nur einmal konnte ich mich in letzter Sekunde irgendwo festkrallen, um nicht umzufallen. Und ja, ich werde angeschaut, manchmal verstohlen, oftmals aber auch provokativ. Ich kann es keinem Übel nehmen, es fragen sich sicher einige, was diese junge Frau in der versnobten Arbeitskleidung in einem überfüllten Bus zu suchen hat. Und dennoch- ich fühle mich sicher in einem der Busse- okay abgesehen von der hiesigen Fahrweise, an die kann man sich dank ihrer- sagen wir- Spontanität nur mäßig gewöhnen. So unvorhersehbar, ruckartig und unendlich langsam. Meine Arbeit ist gerade mal 3 km von meinem Apartment entfernt und dennoch benötige ich 40 min. Ich nenne es Verkehrschaos, für die Einheimischen ist es der ganz normale Wahnsinn ;) Für mich sind die Regeln hier bisher wirklich noch nicht ersichtlich, jeder fährt wann es ihm passt, überholt rechts oder links und die rote Ampelphase ist kaum existent. Und dennoch mag ich dieses irgendwie stete, gemütliche Chaos dieser Stadt und gewöhne mich als Landei schneller an die Millionenmetropole, als ich es für möglich gehalten hätte.
Und es fühlt sich gut an.
Die Menschen, die ich bisher kennen lernen durfte, sind nicht nur nett, sie sind herzlich, aufgeschlossen und freundlich. Ich habe so ein großes Glück, dass alle so interessiert daran sind, mein Wohlbefinden zu garantieren. Und ich war die letzten Tage oft ein wenig emotional, weil ich nicht weiß, wie ich mich bedanken kann. Bedanken, für all die Hilfsbereitschaft, das Verständnis und die netten Worte. Bedanken, bei den Menschen, die all das hier möglich machen. Ein Danke allein reicht nicht- aber ich fange mit einem deutschen Apfel-Streusel-Kuchen an. Den dürfen meine lieben Arbeitskollegen/innen nächste Woche dann erst einmal testen. ;)
Das Wochenende habe ich kaum mit touristischen Dingen verbracht, ich bin losgezogen und habe einen Großeinkauf gestartet, war ein wenig am Malecón spazieren und habe das Großstadtfeeling genossen. Außerdem habe ich die Zeit genutzt ausführlich mit der Familie zu telefonieren und mein Apartment ein wenig einzurichten.
Und ich habe versucht ein paar Fotos beim Einkaufen zu schießen, im nächsten kleinen Bericht, wird es wohl um meinen Großeinkauf und um das bis dato probierte Essen gehen.
Am Sonntag, also heute, war ich endlich mal wieder laufen. Es war schön die ganze Zeit aufs Meer blicken zu können und dabei Kilometer um Kilometer hinter sich zu lassen.
Den Sonntagabend lasse ich dann mit einem schönen Film ausklingen, zuvor jedoch werde ich eins mit BatPat- meinem neuen Freund auf dem Weg zum perfekten Spanisch! Olé!
English:
My first week is gone, just like that. I can't believe that just one week ago I stood at the Airport in Berlin- saying Goodbye. Besides I switched places and live in a new apartment now. It is so huge and nice that I don't know what to say or do to say thank you! I simply have to give my best at work and be like I usually am- Me. I live in Miraflores now and I feel pretty safe here. It feels kind of like my new home already and I'm happy about that. When I go out on my patio I can truly smell the sea air which I think -is abolutly terrific. I just love it.
This week I also tried to go by bus, because I don't want to pay the expenive cab fees, when I'm able to go much cheaper by bus. The first bus experience was- let's say- out of the ordinary. ;) But now I already took the bus some times and I feel safe. At least as safe as you can feel, when you think of the huge traffic and the cars that drive as if there are no rules at all. But other than that it's really okay ;) And everyone here is so freaking nice, I can't even tell you how much I appreciate their help. Especially because I don't make it too easy for them with my lack of Spanish... But I bought nice books today- they will hopefully help me to keep up with new vocabulary and with the structure of the sentences. ( BatPat and I are going on an adventure trip after I'm finished here...)
My next little report will probably be about the shopping experience and thus the food I tasted till then.
Have a good one.
Janice
Hey Janice,
AntwortenLöschenich beneide dich um das Wetter! Es ist bestimmt um einiges wärmer als bei uns und das du so gut aufgenommen wirst, ist doch verständlich! Niemand könnte dich irgendwo stehen lassen-> die bekommen das gleich mit mir zu tun! Wie läuft das denn mti dem essen? Gibt es etwas Veganes oder fällt das eher schwer?
:-*
Hey meine Liebe, es sind gute 25°C hier. Also definitiv um einiges wärmer, als bei euch. Aber im Büro ist eine dicke Strickjacke angesagt ;)
LöschenHihi du bist süß- pack deine Koffer und komm bitte her- ich habe Platz und Lust auf ein Teekränzchen mit dir! Also es gibt einiges zu Essen, was ich wirklich nicht gedacht habe- mehr dazu nachher-ich schreib dir ne laange Mail,passt hier nicht alles ;)
:*
Hallo Janice ♥
AntwortenLöschenDanke, danke für dein liebes Kommentar, ich hab mich wahnsinnig gefreut.
Leider sind die letzten Tage hier sehr grau :( , ich will Sommer und ich beneide dich um deinen Aufenthaltsort, wie traumhaft schön.
Wahnsinn wie das in anderen Ländern mit den Verkehrsmitteln ist, klingt auf jeden Fall alles sehr abenteuerlich:)
Ohgott ich muss erstmal die anderen Beiträge dazu lesen,
ich wünsche dir von Herzen alles Gute dort drüben und wenn du Zeit hast,
sende mit etwas Sonne.
Liebste Grüße,
juliane!
Was für schöne Bilder! Weiterhin eine tolle Zeit in Lima! Besonders schön, dass du so viele liebe Menschen triffst, dich sich um dich "kümmern" und dir Unterstützung bieten!
AntwortenLöschenLG:)