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Ein Wochenendtrip ins Paradies.

Am vergangenen Wochenende habe ich meinen Rucksack gepackt und bin einer lieben Einladung nachgekommen. Ich wurde nach Punta Hermosa, in ein Wochenendapartment direkt am Strand, entführt. Es war wunderbar. Wir kamen am Freitag im Dunkeln an und das Erste was ich sah, waren viele Lichter, die eine tolle kleine Skyline präsentierten und das Meer, welches zwar nicht deutlich zu sehen, dafür aber zu hören war.



Den ersten Abend verbrachten wir damit bekocht zu werden und dann noch Essen zu gehen. An die Essgewohnheiten hier, muss ich mich wirklich erst noch gewöhnen. Ich war fest davon überzeugt, dass uns 18.00 Uhr das Abendbrot serviert wurde und wir nach einem Spaziergang 22.30 Uhr nur noch zu einem Drink in das Strandrestaurant gingen-- falsch, es gab dort Abendbrot, denn das zuvor verputzte, vermeintliche Abendbrot war irgendwie doch noch das Mittagessen. Ich kugelte mich dann also gegen Mitternacht ins Bett, um am nächsten Morgen mit frisch gepressten Säften verwöhnt zu werden. Ja, die beiden Frauen, die sich um uns alle gekümmert haben, haben ihren Job wahnsinnig gut gemacht. Denn das ganze Wochenende musste ich keinen Handschlag tun, weder Essen zubereiten, noch abwaschen oder ähnliches. Meine Essgewohnheiten sorgten natürlich auch für Gesprächsstoff, am Ende haben es nicht alle wirklich verstanden, aber sie waren interessiert ;)
Den frühen Morgen verbrachte ich auf dem Balkon und schaute sehnsüchtig den Surfern zu, unwissend, dass ich am nächsten Tag ebenso auf dem Wasser sein würde. Gegen Mittag machten wir uns dann auf den Weg zum Strand, dieser führt eigentlich nur über den 10m breiten Boulevard, aber wir wollten etwas mehr Ruhe genießen und schritten ein paar Minuten weiter, um ein lauschiges Plätzchen zu finden. Ich war dieses Mal mehr als vorbereitet und cremte mich stolze 4 Mal mit einer 60er Sonnencreme ein. Dies führte dann dazu, dass ich weder einen Sonnenbrand, noch irgendeine Bräune bekam. Aber aus diesen beiden Extremen lerne ich nun und creme mich ein bisschen weniger ein- schließlich möchte ich eine gesunde Bräune bekommen.




Ein wenig umhergewandert bin ich natürlich auch- und Mädels- Alarm Alarm, an jeder Ecke knackige Surferboys ;)

Nach dem Strandtag, warum auch immer man danach so wahnsinnig fertig ist- gab es ein wunderbares Essen, dass ich ganz in Ruhe genossen habe. Während die Anderen noch in der Sonne lagen, habe ich mich aus eben dieser zurückgezogen und die Stille ein wenig genossen.


Aber wichtiger noch, ist die schöne Umgebung und der Sonnenuntergang, den ich dann am Samstag noch erleben durfte. Ich konnte mich gar nicht satt sehen und viel zu schnell ging die Sonne dann auch schon wieder unter. Und diese Stimmung, alle Menschen fielen in eine gemeinsame Harmonie, als hätten sie sich abgesprochen, herrschte beeindrucktes Schweigen.




Und dann konnte ich an dem Wochenende noch ein Foto machen, welches ich mir stundenlang so ansehen könnte- exakt so -out of camera-. Es ist so ein typisches - Ich bin am Meer und genieße das Leben- Foto....


Am Sonntag um 9.00 war es dann soweit. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging ich aus der Tür, an den Strand und zog den Wetsuit an. Die Stunde der Wahrheit, nach 4 Jahren Surfabstinenz nun endlich die Reunion-oder so.
Die 1,5 Std auf dem Wasser waren unbezahlbar, ich habe es so genossen und war auch gar nicht mal so schlecht. Von 10 Wellen bin ich 7 gestanden und das meine Lieben ist ein unglaubliches Gefühl. Wenn du dich hochstemmst, deine Füße das Board berühren und du eins wirst, mit der Gewalt des Wassers, du den Blick nach vorn richtest und heulen könntest, weil du Zeit genug hast darüber nachzudenken, wie genial es ist und dann ist es vorbei, die Welle flacht ab und du legst dich aufs Board und paddelst der nächsten Welle entgegen. Die Kehrseite? Mein oberer Bauchbereich ist rot und schmerzt noch immer, aber das war es doch absolut wert. Die nächsten Surfeinheiten warten schon auf mich. Es fühlt sich richtig an, ich fühl mich vollkommen in dieser Welt und wie ich da so viele Jahre drauf verzichten konnte? - Dafür gibt es keine plausible Erklärung, außer: Deutschland, du hast fast alles, aber bitte WO bleiben die Wellen?


Diese kleine Bucht hat es mir dann wirklich angetan, am Morgen waren die Surferboys mit ihren Hunden unterwegs. Gegen Mittag tummelten ich einige Sonnenwütige dort und am Abend saßen wenige Menschen, einsam-gemeinsam dort und betrachteten die untergehende Sonne.



English: 

Hey Guys, it's time for a new post. Some new impressions and of course I want to make you jealous. ;)
(The Ozzies don't need to listen to that, because you've got the paradise right in front of your face too)
The last weekend I got invited and I'm so grateful for that. It's not naturally that people who don't know me that well take me in and feed me the whole weekend. Not just with food but also with new impressions, nice conversations and an insight view of their life. People in Peru are so friendly. I really can't tell you how much I enjoy being here. It's just over two weeks now but I already feel like a part of this city, starting to having a life here and that guys just feels more than amazing. That's life! My life and sometimes it's hard to believe that I'm so lucky. And especially when you see that a lot of people here in Peru have to work hard to even have an easy life. But that will be another part of a story I have to tell you. But today it's just happiness and the zest for life.
So I went to Punta Hermosa and it is just beautiful. When we arrived I just saw all the lights flashing the dark blue sky and you could just divine the sea - but you could feel it- the vibe that you simply have when you are close to such a big big water. We went out and ate- okay I ate twice. I have to get used to the eating habits here. At home I'm usually eating 6 times a day but here the heat let's my hunger hide in the darkest corner.  But in the night I'm eating and eating and..... going for a run in the morning............ ;)

So we went to the beach and I didn't get a sunburn. Thanks to the nice suncream 60 I got. I put it on 4times and guess what- I didn't get a sunburn (yeah) but I also didn't get the faintest tan either ( bääääh). But thats ok, Ill be here longer and Ill get nice and dark.

On saturday evening a really nice girl from work took me to a BBQ and I enjoyed myself- as I said the people are niiiiiice. Ah and I introduced our Alster ( beer plus Sprite) and had to drink Jägermeister... iiih.


But now we come to sunday, oh my god. Yes it's what you think- I went surfing again. And I wasn't even so bad. I stood 7 out of 10 waves and it was so much fun. I really feel that I belong there.


When I was home on sunday I was just so tired, but happy tired and relaxed. Thanks for the weekend, if I would believe in god I would be praying now. But because I'm not I just thank everyone that makes my life so unbelievable great!!!!!



I love Food. (Und das Leben)

Da ich diese Woche nicht ganz so viel Zeit habe, dachte ich mir, ich gebe euch mal einen winzigen Einblick in meine Supermarkt/ Bioferia- Ausbeute. Morgen geht es für ein Wochenende nach Punta Hermosa. Ich wurde eingeladen und bin gespannt, was die nächsten 3 Tage auf mich wartet. Mit Sicherheit aber die erste, richtig peruanische Party mit den Mädels von der Arbeit. 
Ich habe leider nicht überall eine Kamera dabei gehabt, daher fehlen einige wahnsinnig leckere Sachen, die ich euch aber nicht vorenthalten möchte. Die Preise in Lima schwanken von A-Z. Für Alufolie z.B musste ich ganze 7 S hinblättern, für einen riesig großen Salat mit Avocado und Corn hingegen 12 S.  
Zudem habe ich frittierte Süßkartoffeln verschlungen und die besten echten Kartoffelpommes der Welt gegessen ( Kartoffelpommes-weil sie auch noch aussehen als seien sie aus echten Kartfoffeln). In Irland dachte ich, es gäbe keine leckereren Pommes, aber die hier.................
Und dann ein weiteres Suchtmittel- nein, nicht die Inka Cola, die ist zwar eiskalt mal ganz lecker, aber das Inka Corn, ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber es ist absolut oberlecker. Es sind einfach riiiiesen Maiskörner. Diese Maiskörner, die jene in Deutschland locker ums 4-fache überragen, gibt es hier überall. 


Und dann kamen die ersten Gänge in die Supermärkte, welch ein Angebot, welch eine Freude so viel Zeit zu haben, um alles genau unter die Lupe nehmen zu können. Und ich musste sehr, sehr lange suchen, aber auch hier gibt es Soja-Produkte und alles was das Herz begehrt ;)


Und was mich besonders erfreut- in Peru ist der Coca-Tee sozusagen ein Muss, es gibt ihn in jedem Supermarkt und anstatt meines normalen Schwarztees am Morgen, trinke ich jetzt eben Coca-Tee. Hier soll dieser Tee gegen Müdigkeit, Hunger,Kälte und auch gegen die Höhenkrankheit helfen. Tee, sowie Coca-Blätter werden getrunken bzw. auch gekaut. In Deutschland ist der Besitz, beziehungsweise die Einfuhr dieses Tees verboten.  Der Geschmack des Tees ist eigenartig, ein wenig wie angetrocknetes Gras. 

Inka Kola, das absolute Nationalgetränk. Wie ihr seht, kann man es auch gleich im Großpack kaufen ( Ich werde mich hüten...)  Rechts daneben jedoch, das ist Chicha. Chicha Morada. Es ist ein Saft, der aus den Lila-Maiskolben hergestellt wird. Absolut lecker und überall präsent. Und dann habe ich heute Pisco (Traubenmost) probieren dürfen. Die Jungs wussten zwar, dass Alkohol nicht für mich gemacht wurde, aber ich habe tapfer mein Glas getrunken- ich war sehr glücklich danach nicht aufstehen zu müssen, ich wär glaub ich schwankend gegen den Türrahmen gestoßen- trinkbar, aber stark. 

Eingekauft habe ich dann natürlich auch, ich zähle mittlerweile die vertilgten Mangos, weil ich es irgendwie lustig finde zu wissen, wie viel ich bis Mai verdrücken kann. Mittlerweile sind es 8.... ;)  Zudem habe ich auch hier Quinoa gekauft, aber gleich in leckerer (trocken) Breiform. Quinoa wird auch als Inkareis bezeichnet und ist überall erhältlich.


Ich lebe im FRUCHTparadies..... 


Im Hotel gab es super leckeres Frühstück inklusive Soja-Drink. Ich war ja extrem überrascht, als ich am Morgen das Buffet sah.


Von jetzt an wird selber "gekocht"- Früchte mit Quinoa....


Jeden Samstag ist direkt bei mir um die Ecke die Bioferia, ein kleiner Biomarkt mit frischen Produkten von kleinen Händlern. Super schön und ein "einheimisches" Erlebnis. Das Brot kommt Unserem erstaunlich nah, jenes im Supermarkt allerdings nicht. Wie schon in Australien kann man jedes Brot auf 2 cm zusammendrücken... ;)





Was mir aufgefallen ist:

- Jogurt, Butter und Milch sind vergleichsweise teuer, dahingegen bekommt man einiges an Obst fast  hinterher geschmissen.
- Bisher habe ich keine Zucchini entdeckt.
- Alufolie, sowie Butterpapier sind nicht unbedingt erschwinglich.
. der Verschleiß an Plastetüten ist nicht nur enorm ,sondern absolut horrend
- die netten Einpackhelfer tragen dir deine Einkäufe sogar nach Hause, wenn du Hilfe brauchst
         ( Ich denke da an 5l Wasserbehälter)
- Hühnchen sind hier ein Grundnahrungsmittel- überall Pollo...
- es gibt schon im Supermarkt so viele verschiedene Kartoffelsorten, laut eines Einheimischen soll es hier über 3000 Arten geben
- es gibt in jedem Supermarkt eine Theke, wo man sich selber Salat/ Früchte zusammenstellen kann und wo es warme Gerichte gibt
- man kann das Essen direkt im Supermarkt zu sich nehmen-- seltsam ;)
- es gibt unendlich viele Jogurtdrinks
- die Fruchtsäfte (frisch) sind der absolute Hammer
- Samstags stehen in den Supermärkten unheimlich viele nette Menschen, die dir die Produkte von Apfel bis Öl zum verkosten anbieten
- ich denke immer es sind Euro-Preise, gehe dann erschrocken weiter, um nach wenigen Sekunden umzudrehen und meine Berechnung durchzuführen ;)


Die geniale kleine Pepino, oder auch Melonenbirne, hat es mir angetan. Sie wird definitiv noch häufiger in meinem überdimensional großen Fruchtkorb anzufinden sein. Und sie schmeckt eben auch wie Melone gepaart mit viel Birne...




English:

There is so much new food I have to try. I don't know where to start. As soon as I saw the first supermarket I went in and was just stunned. So much stuff I didn't know. Just as I like it. I bought a lot and I fell in Love with Inka Corn, it is just is a perfect snack and it's a bit spicy as well. Despite that I discovered fruits and fruits and fruits- I arrived in Paradise. I'm counting the Mangos I'm eating here. Right now I ate 8 Mangos. But I will definetly reach 100, I reckon. We will see how much I can eat before I can't see them anymore.
Today I had a great salad with corn and avocado and it is so cheap. I just had to pay about 5 Euros for the salad- heavenly.  Other than that my fridge is full. I bought fruits and salad and pasta and rice and and and.... And I bought Coca Tea. Yes here in Peru it's allowed to drink  it and so I will. The taste is similar to our Mate Tea just like dry gras. ;)
Chicha Morada is another drink I really enjoy, the get it out of violet corn- tasty and sweet. Yummy. And I tried Pisco today, another speciality. It nearly got me drunk, I was just happy that I didn't have to get up right after the drink ;)
All in all the food is quite cheap but Jogurts are soooo expensive and also butter and milk and real bread. Lucky me-  I don't buy that ;)

This weekend I got invited to go to Punta Hermosa. I'm so excited that's why this Post is a bit shorter than usual. But I will keep all the nice stuff in mind to write it down the next time.
See ya guys!

Alltagserfahrungen Lima

Genau eine Woche bin ich jetzt in Lima und ich muss ehrlich sagen, ich habe mich mittlerweile sehr gut eingelebt. Ich wohne seit 4 Tagen in meinem Apartment im schönen Stadtteil Miraflores. Wenn ich mich auf meinen monströs großen Balkon bewege, kann ich das Meer zwar nicht sehen, aber die salzige Luft dringt tief in meinen Riechkolben ein und ich weiß genau: nur ein Katzensprung trennt mich vom Pazifischen Ozean. Präziser gesagt sind es zu Fuß etwa 15-20 Gehminuten, zum Strand noch ein wenig länger. Ich habe festgestellt, dass ich mich noch nicht einmal gesonnt habe, ich bin meist mit 3/4 Hose und T-Shirt unterwegs und trotz Sonnencreme merke ich, wie meine Hautfarbe sich nach und nach ändert. Unglaublich, wie schnell das hier geht.


Nun aber zu ein paar, schon fast alltäglichen Dingen in Peru. Nachdem ich die ersten Tage immer mit sicheren Taxis gefahren bin und dabei einiges an Geld gelassen habe, wollte ich mich mit dem Umzug in mein neues Heim, auch "peruanisch" fortbewegen. Da andere Taxis, sowie Sammeltaxis für mich nicht in Frage kommen, versuchte ich mich mit dem Bus anzufreunden. Ihr werdet jetzt vielleicht lachen, schließlich ist das in Deutschland die normalste, alltägliche Handlung. In Lima jedoch, weht, was das öffentliche Verkehrsnetz angeht, noch ein anderer Wind. Es gibt wenige Bushaltestellen, die sind sowieso unbrauchbar- die Busse halten einfach überall, hebst du die Hand, hält der Bus und dabei ist es unwichtig, ob die Autos sich dahinter, vor Wut hupend, stauen. Ebenso verhält es sich mit dem Aussteigen- willst du aus dem Bus, sagst du baja! und steigst aus, manchmal mitten auf der Straße zwischen all den anderen Autos. Es ist sehr ungewöhnlich und mein erstes Erlebnis war wie folgt: Auf Arbeit wurde ich als mutig bezeichnet und mit großen Augen angesehen, schließlich bin ich neu in Lima, und zudem noch blond. Nichtsdestotrotz machte ich mich mit einem relativ guten Gefühl auf zur Republica Panama, wo ich einen der gefühlt hundert Busse erwischen wollte. Ich las also wie wild, die an der Seite der Busse stehenden Straßennamen. Dies führte ich gute 10 Minuten durch. Ich wusste einfach nicht welchen Bus ich nehmen sollte, denn keiner trug meine sorgfältig aufgeschriebenen Straßennamen. Irgendwann kam dann ein anderer Praktikant aus meiner Abteilung und half mir. Wie froh ich war, als er um die Ecke kam, er konnte sich ein spöttisches Lachen natürlich nur schwer verkneifen- dies konnte ich ihm jedoch keineswegs übel nehmen.
Die erste Busfahrt war warm, stickig, laut und ruckelig. Nicht nur einmal konnte ich mich in letzter Sekunde irgendwo festkrallen, um nicht umzufallen. Und ja, ich werde angeschaut, manchmal verstohlen, oftmals aber auch provokativ. Ich kann es keinem Übel nehmen, es fragen sich sicher einige, was diese junge Frau in der versnobten Arbeitskleidung in einem überfüllten Bus zu suchen hat. Und dennoch- ich fühle mich sicher in einem der Busse- okay abgesehen von der hiesigen Fahrweise, an die kann man sich dank ihrer- sagen wir- Spontanität nur mäßig gewöhnen. So unvorhersehbar, ruckartig und unendlich langsam. Meine Arbeit ist gerade mal 3 km von meinem Apartment entfernt und dennoch benötige ich 40 min.  Ich nenne es Verkehrschaos, für die Einheimischen ist es der ganz normale Wahnsinn ;) Für mich sind die Regeln hier bisher wirklich noch nicht ersichtlich, jeder fährt wann es ihm passt, überholt rechts oder links und die rote Ampelphase ist kaum existent. Und dennoch mag ich dieses irgendwie stete, gemütliche Chaos dieser Stadt und gewöhne mich als Landei schneller an die Millionenmetropole, als ich es für möglich gehalten hätte.
Und es fühlt sich gut an.



Die Menschen, die ich bisher kennen lernen durfte, sind nicht nur nett, sie sind herzlich, aufgeschlossen und freundlich. Ich habe so ein großes Glück, dass alle so interessiert daran sind, mein Wohlbefinden zu garantieren. Und ich war die letzten Tage oft ein wenig emotional, weil ich nicht weiß, wie ich mich bedanken kann. Bedanken, für all die Hilfsbereitschaft, das Verständnis und die netten Worte. Bedanken, bei den Menschen, die all das hier möglich machen. Ein Danke allein reicht nicht- aber ich fange mit einem deutschen Apfel-Streusel-Kuchen an. Den dürfen meine lieben Arbeitskollegen/innen nächste Woche dann erst einmal testen. ;)




Das Wochenende habe ich kaum mit touristischen Dingen verbracht, ich bin losgezogen und habe einen Großeinkauf gestartet, war ein wenig am Malecón spazieren und habe das Großstadtfeeling genossen. Außerdem habe ich die Zeit genutzt ausführlich mit der Familie zu telefonieren und mein Apartment ein wenig einzurichten.
Und ich habe versucht ein paar Fotos beim Einkaufen zu schießen, im nächsten kleinen Bericht, wird es wohl um meinen Großeinkauf und um das bis dato probierte Essen gehen.
Am Sonntag, also heute, war ich endlich mal wieder laufen. Es war schön die ganze Zeit aufs Meer blicken zu können und dabei Kilometer um Kilometer hinter sich zu lassen.


Den Sonntagabend lasse ich dann mit einem schönen Film ausklingen, zuvor jedoch werde ich eins mit BatPat- meinem neuen Freund auf dem Weg zum perfekten Spanisch! Olé!




English:

My first week is gone, just like that. I can't believe that just one week ago I stood at the Airport in Berlin- saying Goodbye. Besides I switched places and live in a new apartment now. It is so huge and nice that I don't know what to say or do to say thank you! I simply have to give my best at work and be like I usually am- Me. I live in Miraflores now and I feel pretty safe here. It feels kind of like my new home already and I'm happy about that. When I go out on my patio I can truly smell the sea air which I think -is abolutly terrific. I just love it.
This week I also tried to go by bus, because I don't want to pay the expenive cab fees, when I'm able to go much cheaper by bus. The first bus experience was- let's say- out of the ordinary. ;)  But now I already took the bus some times and I feel safe. At least as safe as you can feel, when you think of the huge traffic and the cars that drive as if there are no rules at all. But other than that it's really okay ;)  And everyone here is so freaking nice, I can't even tell you how much I appreciate their help. Especially because I don't make it too easy for them with my lack of Spanish... But I bought nice books today- they will hopefully help me to keep up with new vocabulary and with the structure of the sentences. ( BatPat and I are going on an adventure trip after I'm finished here...)

My next little report will probably be about the shopping experience and thus the food I tasted till then.
Have a good one.

Janice

Peru 1: Miraflores, Lima

Nach einem wahnsinnig anstrengenden Flug, ich meine, wer bitte kann so eine schier unendliche Zeit still sitzen, kam ich in Lima an. In der Ankunftshalle angekommen, suchte ich meinen Fahrer. Keine leichte Aufgabe, denn vor lauter Schildern, sah ich die Nadel im Heuhaufen erst spät. Besser später als nie und weil ich ja so einiges gelesen habe, musste der nette  Fahrer mir auch gleich die Sicherheitsfrage beantworten- in welches Hotel er mich nun bringen muss. Im Hotel angekommen, machte sich der Hunger breit und ich traute mich zum ersten Mal auf die Straßen Limas- besser gesagt auf die Gehwege, denn was ich schon auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel bemerkte- hier zählen Verkehrsregeln etwa so viel, wie mein gehobener Zeigefinger. Es ist wirklich unglaublich, die Sammeltaxis und einige Autos scheinen einem heimlichen Takt zu folgen, indem sie unaufhaltbar hoch und runter bouncen. Zudem sind die Sammeltaxis heillos überfüllt, der Schweiß vom Nebenmann wird sich wohl zu einer gemeinsamen Dusche- Angesicht zu Angesicht- vereinen.
Die Verkehrsverhältnisse sind schon einmal extrem, überall regeln Polizisten zusätzlich zu gut funktionierenden Ampeln den Verkehr an Kreuzungen und eins fällt sofort auf- Hupen scheint hier ein absoluter Nationalsport zu sein.
Und trotz des scheinbaren Chaos, findet man sich doch schnell in den Trott ein. Ich halte es die ersten Tage getreu dem Motto- sei der Schatten deines Vordermanns und bleibe ihm dicht auf den Fersen.



Die spanische Sprache überrumpelt mich ein wenig, ich bin der Meinung, dass ich ganz gut sprechen kann, leider verstehe ich ihre mit 120km/h herausgebrachten Sätze nur schwer- bisher, ich gelobe Besserung, schließlich sollte das Sprechtempo doch die kleinste Herausforderung sein ;)

Die ersten 2 Tage habe ich es langsam angehen lassen, ich war am Strand und habe mir trotz dicker Wolkendecke und keinem einzigen Sonnenstrahl einen kleinen Sonnenbrand geholt. Mein Schlüsselbein und meine Schulter wurden Opfer der nicht vorhandenen Sonne und ab jetzt, habe ich auch eine sehr gut funktionierende Sonnencreme- auch die Einheimischen cremen sich täglich ein- ein absolut florierendes Geschäft und Nivea erfreut sich hier allgemeiner Anerkennung.




Am Strand standen dann kleine Pavillons mit den verschiedenen Surfanbietern, ich bin dann gleich mal bei einem hängen geblieben und wurde freundlich empfangen, aufgeklärt, beraten und freue mich jetzt schon, wenn es dann endlich mal wieder surfen geht. Wenn ich mein Geld für etwas ausgeben werde, dann unter anderem für das unvergleichliche Erlebnis auf den Wellen zu reiten.
Am Montag schien dann auch endlich die Sonne, mit genug Sonnencreme für eine Fußballmannschaft, machte ich mich auf den Weg zum Malecón. Dies ist ein etwa 9 km langer Weg, der von vielen, vielen kleinen Parks gesäumt, an der Küste entlangläuft. Es ist unglaublich, wie viele kleine und hübsch gestaltete Parks ich schon gesehen habe. Miraflores ist wirklich ein wunderschöner, grüner Stadtteil.  An diesem Küstenweg, wird man mich in Zukunft wohl auch das ein oder andere Mal entlang joggen sehen! 



Normalerweise springen von dieser Anhöhe die Leute zum Gleitschirmfliegen, ein Erlebnis, welches ich mir auch gönnen möchte. 



Die Eindrücke der ersten zwei Tage waren sehr gut, ich habe mich überall sicher gefühlt, was wahrscheinlich auch daran lag, dass aufgrund der Sommerferien überall Familien mit ihren Kindern unterwegs sind. Auch am Abend war ich unterwegs, wobei ich jedoch kleine Gassen und leere Straßen gemieden habe. Miraflores ist zugleich aber auch der am sichersten deklarierte Stadtteil. Ich bin gespannt, wie es in anderen Stadtteilen wird, zum Beispiel in Surquillo, wo meine Arbeitsstelle ist. 



English

I'm sorry guys it took me a bit longer to do the english part, because since Monday I'm working. The first 2 days in Lima were amazing. I went to the beach on sunday and it was really cloudy but still warm. Despite all the clouds I truly got a nice sunburn!!! So next time I know better and I'll put tons and tons of sunscreen on my skin. I went to a sufschool which was at the beach and they gave me their conditions which are prette great, I really want to go surfing again!! So excited. But at first I want to settle in. Tomorrow I'll move into my apartement and I'm pretty excited how it is. The Spanish isn't as easy as I wished. The spanish we learned in the University isn't really helping me here. I have trouble to understand the people and that really sucks. Especially because I love talking and making new friends. So the language definetly is a problem but I'm learning and I try to do that as fast as I normally talk..
I visited the Malecon which gave me a nice impression and a nice view. I saw the cliffs and the ocean beneath, it was great. Miraflores is a really nice part of the city, it is really clean and green and there are a lot of small parks. People who work for the city are everywhere, to help the traffic and clean stuff up. 
The traffic is another story in Lima- if you haven't been here ot to a similar country you can't imagine how the drive here. There seem to be NO rules at all!!!! Everyone wants to get somewhere first and they fight real battles on the streets. I have to get used to that, even when the traffic light is red for the cars you aren't safe to cross the street. You always have to watch out. But I'm getting used to that pretty fast!!!

Until know I felt safe walking around but I didn't go into lonely or small streets, I'm keen to discover how other parts of the city are..

Have a great one!

¡Hasta pronto! - Bis bald meine Lieben ( Reiseworte)

Und wieder einmal sitze ich vor einem weißen Blatt Papier, welches in wenigen Minuten mit vielen verwirrt wirkenden Strichen, Kreuzungen und Wörtern gefüllt wird. Es entsteht eine Liste, mit mehr oder weniger überlebenswichtigem Inhalt. Schuhe, Kamera, Hosen, Tops, Shampoo, Bücher, Handtücher, Malarone. Meine Gedanken ziehen immer kleinere Kreise und irgendwann bleiben sie stehen. Überfordert. Das Blatt wird zur Seite gepackt, eine neue Liste entsteht. Ordnung muss sein und wenn ich sonst ein sehr chaotischer Mensch bin, muss eine Reiseplanung bei mir penibel geordnet sein, sogar meine Handschrift auf der Liste ist abgestimmt, verschiedene Schwünge, Farben, dickere Buchstaben für den Anfang, Überschriften, Unterstreichungen und irgendwann lege ich auch dieses Blatt beiseite, gehe auf den Hof und nehme die kleine Motte auf den Arm. Ihr wohliges Schnurren beruhigt mich, lässt meinen Kopf wieder frei werden und mich beruhigter atmen.
So ein Auslandsaufenthalt ist aufregend, die Vorbereitungen sind für mich jedoch der allergrößte Horror. Nicht, weil ich in Planungsangelegenheiten unorganisiert wäre, sondern weil mich trotz mehrmaligen Kontrollierens immer wieder diese schleichende Panik, etwas zu vergessen, einholt.



Die vor mir liegende Reise ist die zweite dieser Art, sprich, eine, die mich länger als nur für einen Urlaub aus meinem Heimatland holt. Und dementsprechend bin ich besser vorbereitet. Es mag noch nicht kurz vor 12 sein, aber das ist auch besser so. Der Koffer wird eingepackt, wieder ausgepackt, wieder eingepackt und am Ende wird dann doch wieder nach meiner Mama gerufen. Es ist mir nach so vielen Reisen einfach noch immer unverständlich, wie sie es schafft, jeden noch so kleinstem Platz im Koffer auszunutzen. Ich erwähnte es in einem vorigen Post bereits, mein Backpack nach Australien hatte nur wenige Kilogramm. Diese Reise jedoch ist schon in der Wahl der Kleidung und mitzunehmenden Utensilien anders. Ich bin erwachsener geworden und auch wenn ich es selbst belächle, ich benötige einfach mehr. Das geht bei der Kleidung los, nicht nur Sportschuhe, sondern auch Ballerinas und ein paar Boots müssen untergebracht werden. Es reichen keine einfachen Jeans und T-Shirts, auch Slacks, Leinenhosen und Arbeitskleidung müssen ihren geeigneten Platz finden, von den Kosmetikutensilien ganz zu schweigen. Viele von euch werden Lachen, aber für mich sind 2 Cremes, eine Bodylotion und ein gefüllter Schminkbeutel schon mehr als ich jemals besessen und vor allem benötigt habe, aber wie schon gesagt, wir befinden uns nicht mehr im Jahr 2009.




Ich verlasse Deutschland also erneut und meine Reise führt mich nach Südamerika, genauer gesagt nach Peru. Mittlerweile habe ich so einen Kloß im Hals, dass ich in Gedanken kaum noch einen spanischen Satz zusammenbekomme, dabei fliege ich erst in ein paar Tagen. Und das ist auch ein weiterer Punkt auf meiner Liste, den ich nicht beherrschen kann, nicht in geordnete Bahnen gelenkt bekomme. Spanisch, oh du wundervolle, wohlklingende Sprache, warum nur quälst du mich oft so?
Ich gebe zu, mein Spanisch ist nicht annähernd so gut, wie ich es mir wünsche und nach häufigem Schauen peruanischer Nachrichten bin ich doch eher eingeschüchtert. Ja, ich kenne die Situation aus Australien, man gewöhnt sich an die neue Sprache und irgendwann geht sie einem in Fleisch und Blut über, so war es zumindest mit der englischen Sprache.
Und dennoch, dieses Wissen schützt vor kleinen Tobsuchtsanfällen und meinem ständigen Begleiter nicht- meine süßen Vokabelkärtchen und mein Wörterbuch. Engste Freunde der Janice.
Zudem muss die Reiseliteratur ins Handgepäck passen und mir auf der insgesamt 20 stündigen Reise von Flughafen zu Flughafen genug Abwechslung bieten.



Freunde. Auch so ein Thema, das mich natürlich nicht kalt lässt. Ich packe nicht meine Koffer und kehre ihnen den Rücken, um dann zu erwarten, dass sie mich nach mehreren Monaten einfach so wieder in ihre Mitte nehmen.
Die Familie zu verlassen ist eine Sache, Freunde jedoch, eine ganz andere. In den letzten Wochen habe ich versucht all die Menschen, die mir wichtig sind, noch einmal zu sehen. Natürlich konnte ich nicht all meine Liebsten besuchen. Auch wenn ich sehr gerne auch noch ein paar Abstecher nach Bayern, Braunschweig, Böd'stedt oder Berlin gemacht hätte.

Aber mit Freunden ist es doch irgendwie auch nicht anders als mit einem verloren geglaubten Ring. Man denkt so oft an ihn und stellt sich all die Orte vor, an denen er das letzte Mal auf unserem Finger thronte, und irgendwann findet man ihn doch wieder, vielleicht Monate später. Und er passt noch immer perfekt, schmiegt sich an die Haut und erinnert dich daran, wieso es so unglaublich richtig war, ihn so lange zu suchen und all die anderen Ringe im Schaufenster ganz einfach zu ignorieren.



Natürlich, meine Freunde sind nicht statisch, sie bewegen sich, lernen neue Menschen kennen, leben ihr Leben und der Zeiger tickt, Tag für Tag.
Manchmal macht es mir Angst, dass ich gehen werde. Die wichtigen Menschen in meinem Leben zurücklasse, nicht mehr in dem Maße für sie da sein kann, wie es mir möglich ist, wenn ich in Deutschland bin. Und dennoch treibt mich das Fernweh, die Abenteuerlust. Die Menschen, denen ich wichtig bin, die wissen, dass es mich glücklich macht, dass ich an sie denken werde und sie tief in meinem Herzen einen Platz gefunden haben. Ja, es mag kitschig klingen und ja, ich mag mich damit wieder für eine gewisse Zeit ins Abseits stellen. Aber ich glaube- nicht an Gott, nicht an Zufälle, manchmal aber an das Schicksal. Mit so vielen von euch, habe ich eine gemeinsame Vergangenheit, wir haben Stürme überlebt, haben gegen den Wind angekämpft, gemeinsam gelacht und auch geweint. Und uns verbindet etwas, ein Mensch lässt sich nicht einfach aus dem Leben radieren, nur weil dem Gegenüber seine Nase nicht mehr passt.
Ich habe Angst euch zu verlieren, natürlich, ich würde Lügen, wenn ich sage, dass ich mir endlos sicher bin. Aber ich glaube an uns, an Dinge, die vielleicht nicht immer offensichtlich sind, an die kleinen Gesten und die großen Gefühle. Wenn ich dieses Abenteuer hinter mir habe, wir wieder beisammen sitzen, werde ich euch meine Geschichten erzählen, werdet ihr die vergangenen Monate aus eurer Sicht schildern und wir werden merken, dass ein kleines Teil des Puzzles seinen Weg zurück ins Gesamtbild gefunden hat.

Danke, dass ihr da seit und mir dieses Abenteuer irgendwie auch ermöglicht.

Ich werde euch vermissen. Mensch, wie Tier.




PS: Ich versuche euch hier immer auf dem Laufenden zu halten, neue Bilder, vielleicht auch mal ein kleines Video. Dank meiner lieben Freundin, wird dies von Lima aus auch weiterhin ohne Probleme möglich sein. <3



English:

I'm leaving again. The last time I left the country for more than a simple holiday I went to Australia. It was beautiful and one of the best things I ever did. Getting to know another culture and beeing free. Becoming friends with great people. All that made me want that feeling again even more.
Now I have a new opportunity. I got the chance to go to south america, more precisely Peru. And of course I grabbed the possibility and didn't let go of it. Of course I'm older now, more gown up and it isn't as easy, as it was before, to leave. Let's just say the feeling to leave everyone behind is stronger than it was 2009.
And that makes it a little bit more difficult but all in all I'm just so grateful and more than happy that I'm able to become a member of another culture again. I will do an internship in Lima and I hope my kinda poor Spanish will allow me to work from the beginning on. We will see about that I reckon ;)
The language doesn't always come easily but the guys in OZ know how poor my school english was, when I first came there. My canadian girl knows it best I guess- but rather sooner than later I really got the contence of the language. My grammar still is kinda terrible but that doesn't matter to me ( because in my experience no one really cared about the grammar)

Sometimes I'm a little bit afraid to lose some of my friends, but deep in my heart I know that the real friends will always be on my side, doesn't matter how long we will be apart from eachother and that makes me feel special and relieved.
From now on I will try to keep you updated what's happening in Peru. One thing I learned from you guys- I won't expect anyone to be too punctual over there ;)